Es ist üblich, dass Trainer in Länderspielpausen-Tests nicht die erste Formation aufs Feld schicken. Genauso machte es Karel Geraerts vom Zweitligisten FC Schalke 04 am Mittwochabend. Die königsblaue B-Elf besiegte den niederländischen Erstligisten NAC Breda etwas glücklich mit 2:1 (2:1).
Vor allem zwei Spieler beobachteten nicht nur die Fans ganz besonders - sondern auch Geraerts und die Bosse. Um die Abwehr-Talente Felipe Sanchez und Martin Wasinski tobt ein Zoff zwischen Geraerts und Chef-Kaderplaner Ben Manga. Der Trainer findet, beide bräuchten noch Zeit, um im Profifußball anzukommen - Manga hingegen behauptet das Gegenteil.
Einer der Beiden stand in den ersten 31 Minuten im Mittelpunkt. Martin Wasinski, 20 Jahre alt, im Sommer gekommen aus Kortrijk in Belgien, kam auf der „Sechs“ zum Einsatz. An den ersten drei spannenden Aktionen war der Blondschopf beteiligt. In der elften Minute vertändelte Wasinski ohne Not im Spielaufbau den Ball, Breda-Stürmer Elias Omarsson lief allein aufs Tor zu und verlud Schalke-Keeper Thorben Hoffmann - 0:1.
Diesen bösen Patzer bügelte Wasinski in der 28. Minute wieder aus - und auch er profitierte von einem Schnitzer. Bredas Torwart Roy Kortsmit spielte einen uninspirierter Flachpass durch die Spielfeldmitte, Wasinski fing den Ball ab und schob ihn ins leere Tor - 1:1. Drei Minuten später hätte der Belgier beinahe erneut getroffen, doch seinen Schuss-Hammer lenkte Kortsmit zur Ecke.
Breda-Fans zünden Pyrotechnik
Die 1400 Zuschauer, davon etwa 100 aus Breda, die mit Pyrotechnik und Silvester-Böllern auf sich aufmerksam machten, sahen bei Nieselregen im Parkstadion ein Fehlerfestival - das heißt: kein hochklassiges Spiel, aber etliche Tormöglichkeiten. Zum Beispiel in der 39. Minute, als der Niederländer Bas Pennock ähnlich wie Wasinski beim 0:1 den Ball verlor. Amin Younes setzte Stürmer Bryan Lasme ein - der schloss souverän zum 2:1-Pausenstand ab. Doch nach zwei weiteren Schalker Fehlern hätten Breda treffen können, doch Elias Omarsson (37., Fehler von Felipe Sanchez) und Martin Koscelnik (40., Fehler von Mehmet Can Aydin) vergaben.
Gehörte die erste Halbzeit eher den Schalkern, war dies nach der Pause umgekehrt. Die zweite Hälfte hatte zunächst einige Längen - was an vielen Auswechslungen. Doch je näher das Spielende rückte, desto mehr drängten die Gäste auf den Ausgleich. Sie ließen aber selbst beste Chancen ungenutzt. Beispiele? In der 61. Minute stieg Kacper Kostorz im Anschluss an eine Ecke am höchsten - der Ball flog am Tor vorbei. Zehn Minuten später hatte Kostorz nach einem weiteren Wasinski-Fehler die nächste dicke Chance. Aus 18 Metern Entfernung schlenzte er den Ball Zentimeter am Tor vorbei. Zehn Minuten vor dem Ende tauchte Adam Kaied frei vor dem Schalker Tor auf und schoss drüber.
Der Ausgleich war inzwischen überfällig, von den Schalkern sorgte nur Ilyes Hamache mit Einzelaktionen für Entlastung. Doch Breda gelang das 2:2 nicht mehr. Weiter geht‘s für Schalke am 13. September (18.30 Uhr/Sky) in der Zweiten Liga beim Karlsruher SC.